Verfasst von: Janina Horn
Lesezeit: 13 Minuten
Veröffentlicht am: 11.06.2024
Verfasst von: Janina Horn
Lesezeit: 13 Minuten
Veröffentlicht am: 11.06.2024
Cannabiskonsum wird als Medizinprodukt häufig zur Linderung verschiedener Krankheiten eingesetzt. Doch neben den potenziellen gesundheitlichen Vorteilen birgt Cannabis auch Risiken, insbesondere in Bezug auf mögliche Persönlichkeitsveränderungen.
Während einige Studien auf eine Korrelation zwischen Cannabiskonsum und psychischen Erkrankungen hinweisen, bleiben die genauen Ursachen und Zusammenhänge oft unklar.
Diese Ambivalenz zwischen den potenziellen Nutzen und den Risiken des Cannabiskonsums wirft wichtige Fragen auf, die sowohl Ärzte, Apotheker als auch Patienten gleichermaßen beachten sollten.
Cannabiskonsum kann durch mehrere Mechanismen zu Veränderungen der Persönlichkeit führen:
Das Endocannabinoid-System spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Gedächtnis und Verhalten. THC, der psychoaktive Hauptbestandteil von Cannabis, interagiert mit den Cannabinoidrezeptoren im Gehirn, was zu einer Überstimulation führt. Diese Stimulation kann das Gleichgewicht des Nervensystems stören und langfristige neurobiologische Veränderungen hervorrufen.
Regelmäßiger Cannabiskonsum kann das Langzeitgedächtnis beeinträchtigen. THC kann die Konsolidierung von Erinnerungen stören und die Anfälligkeit für falsche Erinnerungen erhöhen. Diese kognitiven Beeinträchtigungen können das Denken, die Entscheidungsfindung und die Problemlösungsfähigkeiten beeinflussen, was wiederum die Persönlichkeit und das Verhalten verändert.
Bei Jugendlichen ist das Gehirn noch in der Entwicklung, was es besonders anfällig für die Effekte von THC macht. Cannabis kann die Entwicklung des präfrontalen Kortex beeinträchtigen, der für Impulskontrolle, Planung und Problemlösung verantwortlich ist. Dies kann zu erhöhter Impulsivität, Unkonzentriertheit und Veränderungen im sozialen Verhalten führen.
Regelmäßiger Cannabiskonsum erhöht das Risiko für psychische Störungen wie Depressionen, Angststörungen und Psychosen. Diese Störungen können die Persönlichkeit erheblich beeinflussen, indem sie zu veränderter Stimmung, erhöhtem Stressniveau und sozialem Rückzug führen.
THC wirkt auf das Gehirn, genauer auf den Hippocampus und die Amygdala, Bereiche des Gehirns, die für die Emotionsregulation zuständig sind. Eine Beeinträchtigung dieser Strukturen kann zu erhöhter Ängstlichkeit, Paranoia und Schwierigkeiten bei der Verarbeitung und Kontrolle von Emotionen führen.
Die Entwicklung einer Abhängigkeit kann die Persönlichkeit verändern, da die betroffene Person zunehmend auf Cannabis angewiesen ist, um mit Stress, Angst oder anderen Emotionen umzugehen. Diese Abhängigkeit kann zu Verhaltensänderungen führen, wie dem Verlust von Interesse an Aktivitäten, die früher Freude bereiteten, oder dem Vernachlässigen von sozialen und beruflichen Verpflichtungen.
Der regelmäßige und intensive Konsum von Cannabis kann zahlreiche Langzeitfolgen haben, die sowohl psychische als auch körperliche Gesundheit betreffen.
Hier sind die wichtigsten Aspekte zusammengefasst:
Zur Reduzierung der gesundheitlichen Risiken sollten Sie Ihren Patienten folgende Richtlinien nahelegen:
Menschen mit psychischen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten besonders vorsichtig sein oder ganz auf den Konsum verzichten. Regelmäßiger Konsum sollte vermieden werden, um die negativen Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit zu minimieren.
Neben all den Risiken, hat Cannabis nichtsdestotrotz seinen verdienten Platz in der Medizin. Folgende Vorteile bieten die Cannabis Konsumformen:
Verwendung in der Palliativmedizin: In der Palliativmedizin wird Cannabis zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten mit schweren und unheilbaren Erkrankungen eingesetzt. Es kann Schmerzen lindern, Übelkeit reduzieren, den Appetit steigern und die allgemeine Lebensqualität verbessern.
Cannabiskonsum birgt potenzielle Risiken für die psychische Gesundheit, insbesondere wenn es um Persönlichkeitsveränderungen geht. Verschiedene Studien legen nahe, dass der Konsum von Cannabis, insbesondere von THC, das Risiko für psychotische Störungen erhöhen kann. Jugendliche sind dabei besonders gefährdet, da ihr Gehirn noch in der Entwicklung ist und der intensive Konsum von Cannabis die gesunde Entwicklung beeinträchtigen kann.
THC, das Haupt-Cannabinoid in Cannabis, wirkt sich auf das Gehirn aus, indem es an CB1-Rezeptoren bindet und die Kommunikation zwischen den Synapsen stört. Dies kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, darunter Gedächtnisprobleme, Konzentrationsstörungen und eine gesteigerte Impulsivität.
Langfristiger und intensiver Cannabiskonsum kann das Risiko für psychische Störungen wie Schizophrenie erhöhen.
Es ist jedoch nicht klar, ob Cannabis diese Störungen verursacht oder ob Personen mit einer genetischen Veranlagung für Psychosen eher dazu neigen, Cannabis zu konsumieren. Es gibt Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Psychosen spielen können, unabhängig vom Cannabiskonsum.
In Bezug auf Persönlichkeitsveränderungen kann regelmäßiger und intensiver Cannabiskonsum zu gesteigerter Impulsivität, Angststörungen, Schizophrenie, Gleichgültigkeit und Depression führen.
Medizinisches Cannabis auf Rezept unter ärztlicher Aufsicht ist eine sicherere Alternative, da Ärzte in der Lage sind, die richtige Dosierung und Darreichungsform zu wählen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren.
Es ist jedoch wichtig, Patienten sorgfältig auszuwählen und sie umfassend über die potenziellen Risiken und Vorteile des Cannabiskonsums aufzuklären. Es wird empfohlen, Cannabis nur unter ärztlicher Aufsicht einzunehmen und synthetische Cannabinoide zu vermeiden, da diese mit zusätzlichen Risiken verbunden sein können.
Sie benötigen Unterstützung bei der Verschreibung der korrekten Dosierung? Dann nutzen Sie das kostenlose Angebot der Cannamedical Pharma, die Hotline, die von Experten aus dem Bereich “Medizinisches Cannabis” betreut wird.
Persönlichkeitsveränderungen und Langzeitfolgen können Sie gut vermeiden, wenn Sie als Arzt oder Apotheker präventive Maßnahmen ergreifen und folgende Empfehlungen in Ihrem Alltag beachten:
Durch die sorgfältige Auswahl der Patienten, eine individuelle Dosierung, regelmäßige Überwachung und Aufklärung sowie die Integration von Cannabis in einen ganzheitlichen Behandlungsansatz können Sie dazu beitragen, die Risiken von Persönlichkeitsveränderungen und Langzeitfolgen beim Cannabiskonsum zu minimieren und gleichzeitig die potenziellen therapeutischen Vorteile nutzen.
Sie suchen professionelle Unterstützung, um Ihre Patienten zu beraten? Unsere kostenlose Hotline von Cannamedical Pharma steht Ihnen zur Verfügung. Hier unterstützen Sie erfahrene Experten aus dem Bereich “Medizinisches Cannabis”.
Im Folgenden finden Sie Antworten auf weitere Fragen zum Thema.
Studien haben gezeigt, dass chronischer Cannabiskonsum langfristige Veränderungen im Gehirn verursachen kann, was zu Persönlichkeitsveränderungen führen kann.
Der regelmäßige Konsum von Cannabis erhöht das Risiko für die Entwicklung von psychotischen Symptomen und einer Cannabis-Psychose, insbesondere bei Personen, die bereits psychisch vorbelastet sind.
Um das Risiko zu minimieren, sollten Personen, die Cannabis konsumieren, ihren Konsum einschränken und auf eine gesunde Lebensweise achten. Auch eine psychische Vorbelastung sollte ernst genommen werden.
THC, der psychoaktive Bestandteil von Cannabis, beeinflusst das Gehirn und kann langfristige Veränderungen verursachen, die zu Persönlichkeitsveränderungen führen können.
Beim Kiffen besteht die Gefahr, dass die Grenze zwischen Realität und Gedankenwelt verschwimmt, was zu Halluzinationen, Wahnvorstellungen und psychotischen Symptomen führen kann.
Regelmäßiger Cannabiskonsum bei Jugendlichen kann zu psychischen Problemen wie sozialer Phobie und erhöhter Bereitschaft zu riskantem Verhalten in sozialen Situationen führen.
Langfristiger Cannabiskonsum kann Veränderungen im Gehirn verursachen, die sich negativ auf die kognitive Funktion und psychische Gesundheit auswirken können.
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