Verfasst von: Janina Horn
Lesezeit: 11 Minuten
Veröffentlicht am: 13.09.2024
Verfasst von: Janina Horn
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Veröffentlicht am: 13.09.2024
Medizinisches Cannabis gewinnt zunehmend an Bedeutung als alternative Therapieoption bei ADHS, insbesondere für Patienten, die auf herkömmliche Behandlungen wie Stimulanzien nicht ausreichend ansprechen oder diese nicht vertragen. Diese Therapieoption wird jedoch weiterhin kontrovers diskutiert, da die Forschungslage noch lückenhaft ist und die Wirkung individuell unterschiedlich ausfallen kann. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie als Arzt Cannabis bei der Behandlung von ADHS unterstützend einsetzen können und wo Sie Vorsicht walten lassen sollten.
Medizinisches Cannabis auf Rezept ist eine vielversprechende Option für die Behandlung von ADHS, insbesondere für Patienten, bei denen herkömmliche Therapien nicht ausreichend wirken.
Medizinisches Cannabis wird zunehmend als alternative Therapieoption bei ADHS betrachtet.
Die Hauptvorteile liegen in der möglichen Linderung von Symptomen wie Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit.
Durch die Wirkung der Cannabinoide, insbesondere THC und CBD, wird vermutet, dass das Ungleichgewicht von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin, das oft bei ADHS-Patienten vorliegt, ausgeglichen werden kann.
Patienten berichten von einer verbesserten Konzentration und emotionalen Stabilität, was ihre Lebensqualität erheblich verbessern kann.
Die Behandlung mit medizinischem Cannabis bei ADHS erfordert eine genaue ärztliche Überwachung.
Der Prozess beginnt mit einer detaillierten Anamnese und der Beantragung eines Cannabis-Rezepts bei der Krankenkasse. Sobald die Genehmigung erteilt wurde, wird die passende Sorte und Dosierung individuell festgelegt.
Während der Behandlung überwacht der Arzt die Wirkung und passt die Therapie gegebenenfalls an. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind entscheidend, um die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Therapie sicherzustellen.
Die zwei wichtigsten Cannabinoide bei der Behandlung von ADHS sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol).
THC wirkt im Gehirn kann die Freisetzung von Dopamin fördern und dadurch die Konzentration steigern sowie Hyperaktivität und Impulsivität reduzieren.
CBD wirkt beruhigend und kann helfen, Angstzustände und Stress zu vermindern. Die Kombination beider Cannabinoide ermöglicht es, die therapeutischen Effekte zu maximieren und gleichzeitig potenzielle Nebenwirkungen zu minimieren.
Wenn Sie sich für die therapeutischen Wirkungen von THC und CBD bei der Behandlung von ADHS interessieren und mehr über die sichere Anwendung dieser Cannabinoide erfahren möchten, können Sie sich jederzeit bei der kostenlosen Hotline der Cannamedical Pharma informieren.
Unsere Experten stehen Ihnen zur Verfügung, um alle Ihre Fragen zu beantworten und Sie individuell zu beraten, wie eine Cannabistherapie optimal gestaltet werden kann, um die besten Ergebnisse bei minimalen Nebenwirkungen zu erzielen.
Cannabis kann von erfahrenen Ärzten eingesetzt werden, um die Symptome, die mit ADHS einheergehen, zu lindern. Besonders effektiv wirkt das THC dabei bei Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.
Cannabis hat sich in einigen Fällen als hilfreich erwiesen, um die Unaufmerksamkeit bei ADHS-Patienten zu lindern. Die Cannabinoide THC und CBD spielen dabei eine zentrale Rolle.
Insbesondere THC kann die Freisetzung von Dopamin im Gehirn fördern, was zu einer verbesserten Konzentration und Aufmerksamkeitsfähigkeit führt.
Patienten berichten, dass sie sich durch die Anwendung von Cannabis fokussierter und weniger abgelenkt fühlen, was ihnen hilft, Aufgaben besser zu bewältigen und alltägliche Herausforderungen zu meistern.
Cannabis wird ebenfalls zur Linderung von Hyperaktivität und Impulsivität eingesetzt, zwei der charakteristischsten Symptome von ADHS.
Studien deuten darauf hin, dass durch die Regulierung des Dopaminspiegels im Gehirn Unruhe und impulsives Verhalten gemindert werden können. THC hat beruhigende Eigenschaften, die dazu beitragen können, die übermäßige Energie und Impulsivität zu verringern, während CBD zusätzlich beruhigend wirkt und das allgemeine Stressniveau senkt.
Die Behandlung von ADHS mit medizinischem Cannabis bringt neben möglichen Vorteilen auch eine Reihe von potenziellen Nebenwirkungen mit sich, die sorgfältig überwacht werden sollten.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen:
Einige Patienten berichten auch über eine veränderte Zeitwahrnehmung und erhöhte Apathie. Weitere mögliche unerwünschte Effekte sind Schwindel, Müdigkeit und eine Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten, insbesondere bei höheren THC-Dosen.
Zudem kann die Langzeitanwendung von Cannabis zu psychischen Problemen wie Angstzuständen oder Paranoia führen, insbesondere bei Menschen, die eine genetische Veranlagung für solche Störungen haben. Es besteht auch das Risiko einer Abhängigkeit, besonders wenn Cannabis in hohen Dosen oder über einen längeren Zeitraum konsumiert wird.
Daher sollte die Behandlung unter strenger ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, um die Risiken zu minimieren und die Wirksamkeit der Therapie zu gewährleisten.
Die Experten der Cannamedical Pharma stehen Ihnen bei Fragen zur Verfügung und bieten individuelle Beratung, um die Therapie Ihrer Patienten sicher und effektiv zu gestalten. Zögern Sie nicht, sich bei unserer kostenlosen Hotline zu melden und mehr über die Möglichkeiten und Risiken der Cannabistherapie zu erfahren.
Die Forschung zur Anwendung von Cannabis bei ADHS befindet sich noch in einem frühen Stadium, wobei aktuelle Studien teils vielversprechende Ergebnisse zeigen, jedoch weiterhin erheblicher Forschungsbedarf besteht.
Eine britische Pilotstudie von 2017 untersuchte die Wirkung von Sativex, einem Mundspray mit einem THC-CBD-Verhältnis von 1:1, bei ADHS-Patienten. Diese Studie ergab, dass die Behandlung zu einer signifikanten Verbesserung der Hyperaktivität und Impulsivität führte, ohne die kognitive Leistung negativ zu beeinflussen. Allerdings war die Stichprobengröße klein, und die Ergebnisse waren nicht in allen Bereichen statistisch signifikant, was auf die Notwendigkeit weiterer Forschung hinweist.
Cannabis zu medizinischen Zwecken fällt nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz, sondern wird im neuen Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG) geregelt. Dies bedeutet, dass medizinisches Cannabis jetzt auf einem normalen Rezept verschrieben werden kann, ähnlich wie andere Arzneimittel.
Die Notwendigkeit einer Ausnahmegenehmigung oder besonderer Auflagen für ADHS-Patienten entfällt damit weitgehend.
Dennoch bleibt der Einsatz von Cannabis zur Behandlung von ADHS in Deutschland begrenzt. Obwohl es jetzt einfacher ist, Cannabis zu verschreiben, machen Verschreibungen für ADHS nur einen kleinen Prozentsatz der gesamten Cannabisverschreibungen aus.
Diese Zurückhaltung ist auf die weiterhin unzureichende Datenlage zurückzuführen, die von medizinischen Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN) kritisiert wird. Diese Gesellschaften raten von einer allgemeinen Empfehlung für die Cannabistherapie bei ADHS ab, insbesondere da etablierte Behandlungsmethoden wie Methylphenidat in der Regel wirksam sind.
Der Gesetzgeber hat zudem strenge Regelungen eingeführt, um den Einsatz von Cannabis zu kontrollieren und sicherzustellen, dass die Therapie nur bei schwerwiegenden und therapieresistenten Erkrankungen angewendet wird
Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übernehmen die Kosten für medizinisches Cannabis, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dies gilt für Patienten mit schweren Erkrankungen, bei denen andere Therapien nicht ausreichend wirken oder nicht vertragen werden.
Auch Cannabis auf Privatrezept ist möglich.
Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit eine Behandlung mit Cannabis bei ADHS in Frage kommt:
Im Folgenden finden Sie Antworten auf weitere Fragen zum Thema.
Um ein Cannabis-Rezept bei ADHS zu erhalten, muss der Arzt die Diagnose ADHS im Erwachsenenalter stellen und nachweisen, dass die Standardtherapie, wie die Einnahme von Methylphenidat, nicht ausreichend wirkt oder unerwünschte Nebenwirkungen verursacht.
THC und CBD sind die Hauptbestandteile von Cannabis. THC hat psychoaktive Eigenschaften, die helfen können, ADHS-Symptome zu lindern, während CBD für seine beruhigenden und angstlösenden Wirkungen bekannt ist. Die Kombination beider kann bei der Behandlung von ADHS bei Erwachsenen hilfreich sein.
Die Wirksamkeit von Cannabis bei ADHS-Symptomen wird durch klinische Studien und Erfahrungsberichte von Personen mit ADHS bewertet. Es gibt jedoch viele wenig erforschte Wirkungen, weshalb eine individuelle Beurteilung durch den Arzt wichtig ist.
Nein, Cannabis ist nicht die erste Wahl in der Therapie von ADHS. Die Standardtherapie umfasst in der Regel Medikamente wie Methylphenidat und Verhaltenstherapie. Cannabis kann jedoch in Fällen eingesetzt werden, in denen andere Behandlungen nicht erfolgreich sind.
Ja, die Verwendung von Cannabis kann negative Auswirkungen haben, darunter eine mögliche Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen und das Risiko einer Abhängigkeit. Daher sollte die Therapie mit Cannabis unter strenger ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Die Wirkung von Cannabis kann je nach Person unterschiedlich schnell auftreten. Einige Patienten berichten von einer Linderung der Symptome innerhalb von Minuten, während es bei anderen mehrere Tage dauern kann, bis sich die Wirkung einstellt.
Ja, es gibt Ärzte, die sich auf die Verschreibung von medizinischem Cannabis spezialisiert haben. Diese Ärzte sind oft in der Schmerztherapie oder Psychiatrie tätig und haben Erfahrung mit der Behandlung von ADHS bei Erwachsenen.
In Deutschland erfolgt die Verschreibung von medizinischem Cannabis über ein Rezept, das vom Arzt ausgestellt wird. Der Arzt muss die medizinische Notwendigkeit dokumentieren und die Patienten über die Risiken und Vorteile der Cannabis-Therapie informieren.