Verfasst von: Yasmin Crosio
Lesezeit: 7 Minuten
Veröffentlicht am: 18.11.2022
Verfasst von: Yasmin Crosio
Lesezeit: 7 Minuten
Veröffentlicht am: 18.11.2022
Hanf ist eine Nutzpflanze, die ursprünglich aus Zentralasien stammt. Das Gewächs wird vorwiegend in den Tropen und Subtropen angebaut. Hanf ist extrem robust: Es wächst auf nahezu jedem Bodentyp und kann innerhalb von rund drei Monaten bis zu sechs Meter hoch werden.
Die Pflanze blickt auf eine lange Geschichte zurück. Tatsächlich ist sie vom 1. Jahrtausend vor Christus bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts die weltweit am häufigsten angebaute Nutzpflanze. Die Hanfsamen galten als gesundes Nahrungsmittel, die Blätter der Pflanze wurden sogar als Verband für Wunden angewendet.
Das nahm ein Ende, als der Völkerbund 1925 ein verschärftes Gesetz zu Drogen beschloss und dort auch den indischen Hanf mit einschließt. In Deutschland trat das „Opiumgesetz“ am 10. Dezember 1929 in Kraft und machte so den Konsum von Cannabis illegal. Bis 1982 wurde hierzulande sogar der Anbau von Faserhanf verboten – auch wenn er keine berauschende Wirkung hat, denn der Anteil an Tetrahydrocannabinol (THC) ist verschwindend gering. Erst ab dem 16. April 1996 wird der Anbau von Nutzhanf in Deutschland wieder legal.
Cannabis ist das lateinische Wort für Hanf. Marihuana, Hanföl und CBD-Öl werden alle aus der Hanfpflanze gewonnen. Dabei wird zwischen Nutzhanf (Cannabis Sativa L) und Marihuana (Cannabis Sativa) unterschieden. Produkte, die Marihuana enthalten, sind in Deutschland seit 1929 verboten und fallen unter das Betäubungsmittelgesetz. Seit März 2017 gibt es jedoch die Möglichkeit, Medizinalcannabis von verschreibenden Ärzten legal auf Rezept zu erhalten.
In Nutzhanf oder einfachem Hanf kommt weniger als 0,2% THC vor. Die Pflanze wirkt nicht berauschend und ist hier legal.
Nach einer positiven Stellungnahme des Ständigen Lebensmittelausschusses im März 2022 hat die Kommission auf Basis der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 die Höchstwerte für Delta-9-Tetrahydrocannabinol (Delta-9-THC) in Hanfsamen und den daraus hergestellten Produkten festgelegt. Die neuen Grenzwerte für Produkte aus Hanfsamen und Hanfsamenöl gelten verbindlich für alle EU-Mitgliedsstaaten. Das ist ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft eines einheitlich geregelten europäischen Hanfmarktes und den flächendeckenden Anbau, zumal Hanf viele Anwendungsmöglichkeiten bietet.
Nutzhanf wird vor allem für die Herstellung von Textilien, Papier, Biokunststoffen und Bauprodukten verwendet. Aber die Pflanze kommt auch in vielen anderen Bereichen zum Einsatz. So kann Hanf beispielsweise auch zur Herstellung von Lebensmitteln, Kosmetika, Medikamenten und Treibstoffen verwendet werden.
Mit dem neuen Interesse an nachwachsenden Rohstoffen gewinnt Hanf in den letzten Jahren an Beliebtheit. Immer mehr Menschen erkennen die Vorteile der Kulturpflanze und setzen vermehrt auf Produkte aus Hanf. Denn Hanf ist ressourcenschonend, umweltverträglich und CO2-neutral.
Hanf ist eine sehr schnell wachsende Pflanze, die kaum Pflege benötigt und daher besonders gut für den Ressourcenschutz geeignet ist. Außerdem bindet Hanf sehr viel CO2 und ist damit sehr effektiv für das Klima. Zugleich kann er auch in Zeiten von Trockenheit noch gut gedeihen. Der Anbau von Hanf reduziert daher die Bewässerungsrate in landwirtschaftlich genutzten Gebieten.
Von den Samen über die Blätter bis hin zu den Stängeln – alles kann verwertet werden. Gleichzeitig sind Hanffasern sehr widerstandsfähig. Daher kann Papier aus Hanf öfters recycelt werden als Papier aus Holzfasern. Das ermöglicht uns, den Rohstoff optimal zu nutzen.
Hanf – ein vielseitiger Rohstoff mit Zukunft. Die große Stärke der Pflanze liegt in der Nachhaltigkeit. Mit Hanfprodukten können wir unseren Alltag umweltfreundlicher gestalten, ohne auf Qualität oder Funktionalität verzichten zu müssen.